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Familienstellen

Beraterin Samira: Familienstellen


Familienstellen: Foto: © Andrii Yalanskyi / shutterstock / #1702472602
Foto: Andrii Yalanskyi / Shutterstock.com

Der Begriff “Familienaufstellung”, auch als Familienstellen bekannt, beschreibt eine bestimmte, systematische Art/Methode, mit der man belastende Strukturen innerhalb einer Familie und deren Familienmitgliedern beseitigen kann.

Wir Menschen sind unterschiedliche Lebewesen, die in Familiensysteme reingeboren wurden, die man sich nicht selbst aussucht. In diesen familiären Strukturen treffen verschiedene Charaktere aufeinander und damit kann es teilweise zu unbewussten, aber auch bewussten Konflikten innerhalb der Familie kommen. Nicht immer sind diese offensichtlich und auf den ersten Blick erkennbar. Nicht selten handelt es sich dabei um Blockaden oder Schwierigkeiten, die ein einzelnes Familienmitglied vielleicht bereits seit Jahren mit sich herumträgt und dies auf die anderen Mitglieder der Familie überträgt.

Dies kann wiederum dazu führen, dass man selbst dadurch immer wieder mit den scheinbar immer wiederkehrenden Problematiken im eigenen Leben zu kämpfen hat. Und das ist der Punkt, wo das Familienstellen beziehungsweise die Familienaufstellung zum Einsatz kommen kann. Es geht dabei nämlich darum, festsitzende Muster zu erkennen und aufzulösen. Ein grosser Vorteil dieser systematischen Aufstellung ist, dass man diese negativen Strukturen nicht mehr an die eigenen Kinder weiterträgt und man sozusagen den Teufelskreislauf durchbricht.

Das Familienstellen bietet einem ebenfalls die Möglichkeit, sich von Erinnerungen und Erlebnissen, die einen nicht loszulassen scheinen, endlich zu befreien. All das, was einen auf der emotionalen Gefühlsebene belastet, kann aufgearbeitet und ebenfalls aufgelöst werden.

Weiterhin kann eine Familienaufstellung für zahlreiche Thematiken und Bereiche des Lebens eingesetzt werden. Wenn man zum Beispiel vor einer wichtigen Entscheidung in der Karriere steht oder man Beziehungsprobleme hat und nicht weiss, ob diese Partnerschaft noch einen Sinn ergibt, ist das Familienstellen eine ideale Möglichkeit, einmal Ursachenforschung zu betreiben.

Weitere Themen und Fragen, die man mit einer Familienaufstellung anschauen kann, sind:

Erinnerungen und Erlebnisse aus der Kindheit, die noch nicht verarbeitet wurden
Konflikte innerhalb eines Familienkreises
Welche Ziele sollte ich mir setzen?
Welche Entscheidungen sollte ich treffen?
Soll ich den Jobwechsel wagen?
Wie löse ich Konflikt XY auf?
Warum habe ich ständig Schwierigkeiten mit meinem Sohn/meiner Tochter?
Wie kann ich den immer wiederkehrenden Streit mit meinem Partner/meiner Partnerin endlich beenden?
Sollte ich mich scheiden lassen/trennen?
Was muss ich tun oder an mir verbessern, dass ich einen Partner finde?
Warum gerate ich immer mit meinem Chef oder meinen Arbeitskollegen aneinander?
Wie löse ich negative Denkmuster und Glaubenssätze auf?
Steigerung des Selbstbewusstseins und des Vertrauens in sich selbst
Stärkung der inneren Kräfte

Grundsätzlich kann bei der Familienaufstellung entweder die eigene bereits gegründete Familie oder aber die Familie, in die man selbst geboren wurde, systematisch aufgestellt werden. Wird man immer wieder mit denselben Mustern und Thematiken konfrontiert, ist die Familienaufstellung eine optimale Möglichkeit, herauszufinden, ob deren Ursache vielleicht über Generationen hinweg weitergegeben wurde. Oft ist es nämlich so, dass Familienmitglieder aus älteren Generationen ähnliche Lebensthemen erfahren haben wie man selbst.

Das Familienstellen kann also alte Muster durchbrechen und neuen Raum schaffen für die persönliche Weiterentwicklung des eigenen Seins. Bert Hellinger, ein deutscher Buchautor, der 2019 verstorben ist, gilt seit den Siebzigerjahren als Begründer des Familienstellens. Er hat diese seinen Klienten in Seminaren angeboten.

Wie genau läuft das Familienstellen ab?

Der Klient/die Klientin beziehungsweise ratsuchende Menschen haben in der Regel vorab ein Gespräch mit dem Leiter/der Leiterin der Familienaufstellung und besprechen mit ihm/ihr ein klar definiertes Thema, das sie betrifft. Während der Familienaufstellung wird das Thema der Person dargestellt, damit man eine entsprechende Lösung finden kann.

Grundsätzlich wird das Familienstellen in zwei Arten aufgeteilt. Es gibt die sogenannte Einzelaufstellung und auf der anderen Seite die Gruppenaufstellung.

Einzelaufstellung: Bei der Einzelaufstellung ist es üblich, dass man beispielsweise mit bunten Blättern/Zetteln sogenannte “Bodenankern” arbeitet. Auch gibt es aber spezielle Aufstellungsfiguren, die für das Familienstellen zum Einsatz kommen. Die Blätter oder Figuren werden entsprechend dem Thema auf dem Boden angeordnet. Der- oder diejenige, die Stellvertreter für ein Familienmitglied sind, können sich in die Gefühlswelt und die Gedankenwelt dieser Person hineinversetzen. Geht es in der Familienstellung aber lediglich um persönliche Themen wie die eigene Karriere, wird der Stellvertreter durch das Berühren des Bodenankers oder der Figur durch entstehende Gefühle herausfinden, was die Antwort auf die Frage ist.

Gruppenaufstellung: Bei dem Familienstellen als Gruppenform werden verschiedene Personen in einem Raum “aufgestellt”. Diese Personen gelten als Stellvertreter für Familienmitglieder und spiegeln deren Gefühle und Emotionen wider. Eine Lösung des Problems ergibt sich dadurch, dass die Stellvertreter durch gezielte Fragen des Leiters der Familienaufstellung in Bewegung kommen oder aber durch deren eigenes Zusammenspiel. Daraus ergibt sich dann ein Bild der neu gebildeten Systemordnung. Muster und Probleme innerhalb der Familie können somit erkannt und aufgelöst werden.

Was sind wichtige Vorteile des Familienstellens?

Ein wichtiger Aspekt, der für das Familienstellen spricht, ist der, dass man neue Sichtweisen, Lösungsansätze und Perspektiven aufgezeigt bekommt. Diese können grossen Nutzen für die eigene, persönliche Entwicklung haben. Auch wenn eine Familienaufstellung in einigen Momenten unangenehm sein und negative Emotionen hochbringen kann, so kann sie ein ganz neues Bewusstsein für die eigene Situation schaffen. Das Familienstellen kann also der erste Schritt auf dem Weg zum eigenen Glück sein.



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